Der 14. Oktober ist der internationale Tag des Elektroschrotts, an dem Bilanz des weltweiten Abfallaufkommens an Elektroaltgeräten gezogen wird. Die ist mittlerweile – entsprechend den Zukunftsprognosen – immer schlechter. In diesem Jahr wurde noch einmal an den Global Waste Monitor 2020 erinnert: Die Studie der Global E-waste Statistics Partnership (GESP) – einer Partnerschaft verschiedener UN-Organe – beziffert den global angefallenen Elektroschrott aus 2019 auf 53,6 Millionen Tonnen. Ein Anstieg um 21 Prozent innerhalb von nur fünf Jahren. 2021 sollen es bereits sogar 57,4 Millionen Tonnen werden.
57 Milliarden Dollar vernichtet
Die UN-Studie zeichnet auch für die kommenden Jahre ein düsteres Bild. Den Autoren zufolge wird der jährliche Schrottberg bis 2030 auf 74,7 Millionen Tonnen anschwellen. Wesentlich weniger schwerwiegend wäre das Problem, wenn dieser Elektroabfall zu einem hohen Grad recycelt würde, doch ist das noch lange nicht der Fall. Von den 53,6 Millionen Tonnen 2019 wurden lediglich 17,4 Prozent ordnungsgemäß entsorgt und recycelt. Durch die unsachgemäße Entsorgung gelangen nicht nur gefährliche Substanzen wie Quecksilber in die Umwelt. Auch wertvolle Rohstoffe werden mitunter einfach vernichtet. Die GESP beziffert den Verlust dieser Ressourcen 2019 auf 57 Milliarden Dollar.
Unachtsamkeit der Verbraucher
Einer der Hauptgründe für die miese Recyclingbilanz liegen auch in der Unachtsamkeit der Verbraucher. Das ist auch in Deutschland ein großes Problem. Zwar gibt es innerhalb der EU mittlerweile strenge Vorgaben, die bundesweit durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) durchgesetzt werden. Allerdings wurde laut Umweltbundesamt das darin vorgeschriebene Ziel einer Sammelquote von 65 Prozent 2019 noch weit verfehlt. Den aktuellen Auswertungen des Amtes in Dessau-Roßlau zufolge erreichten die Kommunen lediglich 44,3 Prozent des Sammelziels und damit 443.000 Tonnen zu wenig. All das trotz umfangreicher Möglichkeiten zur korrekten Entsorgung.
Steigerung der gesammelten Geräte ab 2022?
Immerhin sieht das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) ab 2022 weitere Maßnahmen zur Steigerung der gesammelten Geräte vor. Dann sind auch Lebensmittelhändler, die Elektrogeräte vertreiben, ab 800 Quadratmetern Ladenfläche verpflichtet, Altgeräte kostenfrei zurückzunehmen. Zudem muss der Elektrohandel besser über Rücknahmepflichten und Rückgabemöglichkeiten informieren und auch Sammel- und Rücknahmestellen werden einheitlich gekennzeichnet.