Klimabewusste hessische Kommunen haben Grund zur Freude: Das Bundesland stellt ihnen seit Anfang des Jahres kostenfreie Lizenzen für eine Software zur Treibhausgasbilanzierung zur Verfügung. Damit erhalten die Kommunen die Möglichkeit, mithilfe statistischer und eigener kommunaler Daten ihre CO2-Emissionen darzustellen und zu überwachen. Hessens Umweltministerin Priska Hinz erklärte zuletzt in Wiesbaden den Sinn dieser Maßnahme: „Damit Städte und Gemeinden ihre Treibhausgase gezielt reduzieren können, müssen sie wissen, wo sie stehen und in welchen Maßnahmen Potenzial steckt.“ Die Lizenz wird den Kommunen von der Landesenergieagentur Hessen GmbH (LEA) bereitgestellt und kann außerdem über ein Formular auf dem Online-Portal des Bündnisses „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“ bestellt werden.
Treibhausgasbilanzierung: Software von Schweizer Unternehmen
Bei dem webbasierten Programm zur Treibhausgasbilanzierung handelt es sich um die Lösung „ECOSPEED Region“ des Schweizer Software-Entwicklers ECOSPEED Climate Software Solutions. Das 2002 gegründete Unternehmen bietet Firmen, Organisationen, Städten und Regionen diverse digitale Werkzeuge zur Treibhausgasbilanzierung (und letztlich Verbesserung) ihres ökologischen Fußabdrucks. Ein Zwang, das Tool zu nutzen, besteht für die Kommunen nicht. Ausnahme sind solche, die sich durch ihre Mitgliedschaft im Bündnis „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“ dazu verpflichtet haben. Momentan sind dies immerhin 326. Insgesamt haben sich bislang 338 Städte, Gemeinden und Landkreise unter der Charta vereint.
Klima-Kommunen für Klimaschutzziele und Klimaanpassung
Gemeinsames Ziel des Bündnisses ist es, „den Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und sich an verändernde klimatische Bedingungen anzupassen“. Hierzu bieten die Klima-Kommunen eine Vernetzung und Wissenstransfer untereinander. Eine Fachstelle unterstützt und berät die Kommunen zudem in Fragen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung. Die Klima-Kommunen wurden bereits 2009 als Projekt unter dem Namen „Hessen aktiv: 100 Kommunen für den Klimaschutz“ ins Leben gerufen und im November 2016 schließlich als Bündnis verstetigt. Die Unterzeichner der Charta verpflichten sich zur Umsetzung von Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen auf kommunaler Ebene als Beitrag zur Erreichung der landesweiten Klimaschutzziele. Darüber hinaus müssen sie – unterstützt von der Fachstelle – in der Klimaanpassung vor Ort aktiv werden.