Flächenversiegelung ist einer der größten Feinde der Biodiversität. Aus diesem Grund hat sich die Stadt Düsseldorf vorgenommen, bereits versiegelte Böden für das Stadtgrün und somit als Lebensraum für Insekten wiederzugewinnen. Einer davon befindet sich direkt über der Autobahn A44, südlich des Düsseldorfer Flughafens. Hier hat die Stadt im letzten Jahr bereits damit begonnen, auf einem Tunneldeckel eine Blühwiese anzulegen. Auf der etwa 27.000 Quadratmeter großen Fläche wurden dabei rund 10.000 Wiesenstauden wie Seifenkraut, Kuckucks-Lichtnelken, Wiesen-Margeriten oder Witwen- und Schlüsselblumen gepflanzt. Auch zahlreiche Zwiebeln für Frühblüher sind noch im November gesetzt worden.
Allein in den letzten drei Jahren hat die Stadt Düsseldorf ca. 30 vergleichbare Projekte umgesetzt. Alles in allem kann die Landeshauptstadt aktuell 85 Hektar Blühwiesenfläche in Parks und „Straßenbegleitgrün“ ihr Eigen nennen. Egal, ob auf Verkehrsinseln oder Teilen von Friedhöfen – das Gartenamt baut das Stadtgrün beständig weiter aus.
„StadtGrün naturnah“ in Gold für Düsseldorf
Für dieses vorbildliche Engagement erhielt Düsseldorf im September 2021 das Label „StadtGrün naturnah“ in Gold. Dieses wurde von 2016 bis 2021 vom Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ und der Deutschen Umwelthilfe (DUH) sowie den fünf Partnerkommunen Neu-Anspach, Kirchhain, Wernigerode, Frankfurt am Main und Hannover vergeben und im Rahmen des Bundesprogramms „Biologische Vielfalt“ gefördert. Der Kommunen für biologische Vielfalt e. V. führt die Auszeichnung nun weiter, allerdings ist die Teilnahme daran seit Ende der Förderung nicht mehr kostenfrei. Mit einem Label in Bronze, Silber oder Gold können sich bis dato 49 Gemeinden schmücken. Ausschlaggebend für die Farbe ist die Konsequenz, mit der eine Kommune innerhalb des Kriterienkatalogs agiert.
Düsseldorf nimmt seit 2019 an dem Programm mit dem Ziel teil , „ökologische Standards für die Bewirtschaftung öffentlicher Grünflächen zu etablieren und so die biologische Vielfalt in der Stadt zu erhalten“. Hierzu werden von Garten-, Friedhofs- und Forstamt gemeinsam Aktionen und Ideen entwickelt. Zugleich begleitet eine Arbeitsgruppe aus Verwaltung, Vereinen, Initiativen und Organisationen das Verfahren. Das „StadtGrün naturnah“-Label gilt für drei Jahre, kann aber nach Ablauf dieser Frist auf Antrag rezertifiziert werden. Das ist insofern sinnvoll, als bei der Rezertifikation überprüft wird, inwiefern geplante Maßnahmen umgesetzt wurden und ob es im Bestand Verbesserungen oder Verschlechterungen gegeben hat.