In Deutschland gibt es verschiedene Tonnen für unterschiedliche Abfallarten. Die gelbe Tonne ist für Verpackungsmüll aus Kunststoffen, Verbundstoffen und Metallen, in die braune Tonne gehören organische und verrottbare Abfälle, die blaue Tonne fasst Papier und Pappe, in die schwarze Tonne kommen Restabfälle wie Kippen, Windeln und kaputte Haushaltsgegenstände, Altglas wird in einer großen grünen Tonne gesammelt. So weit, so klar, oder? Doch obwohl wir hierzulande ein recht ausgeklügeltes System für Mülltrennung haben, landen immer noch zu viele Abfälle in der falschen Tonne. Besonders im Restmüll finden sich laut einer Studie des Umweltbundesamtes noch mehr als 60 Prozent Fehlwürfe, darunter Bioabfall, Wertstoffe wie Altpapier und Elektroaltgeräte sowie Problem- und Schadstoffe wie Batterien und Farbreste.
Mülltrennung: Es kommt auf jeden Einzelnen an
Mit der Aktion „Deutschland trennt. Du auch?“ haben bundesweit mehr als 200 Kommunen zusammen mit den dualen Systemen und großen Partnern aus dem Lebensmitteleinzelhandel wie Netto und Edeka sowie der Entsorgungsbranche für eine noch bessere Mülltrennung geworben. Vom 3. bis zum 16. Juni konnten sich Bürgerinnen und Bürger an einer von vielen rund drei Meter hohen XXL-Verpackungen über richtige Abfallsammlung und -trennung informieren.
Begleitet wurden die Aktionen in den Kommunen von Events wie Trommler-Crews oder dem „Trenn-Bären“ mit Quiz-Rad. Abfallberaterinnen und -berater in u.a. Berlin, München, Dresden und Mülheim klärten vor Ort auf und gaben der Aktion als Trennbotschafterinnen und -botschafter auf Plakaten, in Social Media oder im Radio ein Gesicht. „Wenn unsere Bürgerinnen und Bürger gebrauchte Verpackungen richtig trennen und entsorgen, können wir als Kommune einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Dazu wollen wir als Partner der Aktion Deutschland trennt. Du auch? beitragen“, sagte Anja Fuhrmann von der Abfallberatung der Mülheimer Entsorgungsgesellschaft (MEG). Die MEG informierte vor Ort über lokale Besonderheiten der Abfalltrennung und räumte buchstäblich auf mit Mythen und Vorurteilen über Abfall.
Initiiert wurde die Aktion von der Initiative „Mülltrennung wirkt“. Ihr Sprecher Axel Subklew sagte in einer Pressemitteilung zu der bisher größten Partneraktion: „Bisher informieren die an der Wertschöpfungskette für Verpackungsrecycling beteiligten Unternehmen und Institutionen überwiegend jeder für sich. Dabei haben wir ein gemeinsames Ziel: Mehr gesammelte Verpackungen, effizientes Recycling und damit eine noch nachhaltigere Kreislaufwirtschaft für Verpackungen in Deutschland.“ Die Aktion hatte auch politische Unterstützung. Schirmherrin Bundesumweltministerin Steffi Lemke betonte die Wichtigkeit einer korrekten Sammlung, um Wertstoffe zu gewinnen. „Funktionieren kann das aber nur, wenn wir alle mitmachen – jede und jeder Einzelne“, so die Ministerin.
Mit Online-Game spielerisch zum Mülltrenn-Profi werden
Eine Übersicht über die an der Aktion beteiligten Kommunen gibt es auf der Seite der Initiative. Hier finden sich auch weitere Tipps zur richtigen Trennung von Abfällen und spielerische Motivationshilfen wie das Gaming-Format „Trash Crush“. Das markiert den Auftakt einer Spiele-Reihe von „Mülltrennung wirkt“, mit welchem Verbraucherinnen und Verbraucher spielend einfach zur Profis in Sachen Mülltrennung werden. „Wer seine Abfälle richtig entsorgt, sammelt Punkte und erreicht das nächste Level“, erklärt Axel Subklew. „Mein Tipp: Ein kleiner Familien- oder WG-Wettbewerb: Wer verliert, muss den Müll rausbringen, natürlich richtig getrennt.“ Das Online-Spiel „Trash Crush“ sowie weitere Spiele zum Thema Mülltrennung gibt es hier.