Die Stadt Waiblingen in Baden-Württemberg gehört zur Metropolregion Stuttgart. Am nordöstlichen Rand des Stuttgarter Ballungsraums gelegen, ist sie Teil des Rems-Murr-Kreises. Mit seinen charmanten Fachwerkhäusern, engen Gassen und historischen Plätzen ist der Stadtkern Anziehungspunkt für Einheimische sowie Besucherinnen und Besucher. Kurze Wege ins Grüne sowie die an die Stadt angrenzende Talaue sorgen für eine hohe Lebensqualität. Zahlreiche Unternehmen aus Handwerk, Handel, Industrie und der Dienstleistungsbranche, darunter Weltmarktführer wie STIHL und Bosch sowie die Deutsche Post, machen die Kreisstadt zu einem attraktiven Arbeitsumfeld und tragen zur wirtschaftlichen Stabilität der Region bei.
Wie viele andere Kommunen in Deutschland hat sich auch Waiblingen vorgenommen, bis 2035 klimaneutral zu sein. Um hier voranzugehen, hat die Stadtverwaltung außer einem Klimaschutzmanager auch einen Beauftragten für eine klimaneutrale Kommunalverwaltung eingestellt. Gleichzeitig setzt die Stadt auf die Mitwirkung der Bevölkerung und ansässiger Unternehmen. In Arbeitskreisen wurden zielführende Ideen und Aktivitäten entwickelt, um den Klimaschutz vor Ort zu intensivieren. Wichtige Handlungsfelder sind z. B. verbesserte Radwege, die Planung von Quartiers- und Sanierungskonzepten und die Erarbeitung eines Klimaaktionsplans.
Zentral für die Kommune ist eine nachhaltige Entwicklung, die sowohl wirtschaftliche, ökologische wie auch soziale Gesichtspunkte berücksichtigt. Entsprechende Leitsätze und Leitlinien sind im Stadtentwicklungsplans STEP festgeschrieben. So will die Stadt unter Miteinbeziehung der lokalen Landwirtschaft Naturräume schützen, ökologisch aufwerten und vernetzen. Auch Klimaanpassung und Begrünung im Stadtgebiet sowie der achtsame Umgang mit lokalen und natürlichen Ressourcen sind wichtige Vorsätze. Um das Ziel zu verwirklichen, eine Stadt mit Lebensqualität zu bleiben, hat sich Waiblingen vorgenommen u. a. den Fuß- und Radverkehr zu stärken, öffentliche Verkehrsmittel auszubauen sowie nachhaltige Mobilitätslösungen zu fördern.
Darüberhinaus plant Waiblingen, den Energieverbrauch bis 2030 um 40 % zu verringern. Den Anteil regenerativer Quellen will die Stadt beim Primärenergiebedarf auf 35 % ausweiten und im Bereich Strom auf 60 %. Gleichzeitig soll der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 um 50 % gesenkt werden. Um dies zu erreichen, hat Waiblingen bereits 2006 als einer der ersten Kommunen in Deutschland die Pflicht für den Einbau von Solaranlagen auf Neu- und Bestandsgebäuden eingeführt. Neubaugebiete werden in der Stadt seit 2017 nur noch als klimaneutrale Baugebiete geplant und umgesetzt. Aktuell ist auch der Bau einer Wasserstofftankstelle in Planung. Hier sollen zukünftig Busse des örtlichen Nahverkehrs betankt werden.
Bereits in den vergangenen Jahren konnte die Stadt durch den steigenden Einsatz erneuerbarer Energien und eine höhere Energieeffizienz zunehmend mehr CO2 einsparen. Die größten Reduzierungen wurden dabei durch den Einsatz von Photovoltaik und von Blockheizkraftwerken (BHKW) erzielt. Um diese Aufgabe zu bewältigen, hat die Kommune mit den Stadtwerken Waiblingen als Energiedienstleister einen starken Partner an ihrer Seite. Außer Solar und BHKW betreibt das Unternehmen mehrere Wasserkraftanlagen und Ökostromladesäulen für Elektrofahrzeuge. Entscheidend ist auch die Umsetzung des aktuell erarbeiteten kommunalen Wärmeplans.
Um die Stadtsauberkeit kümmert sich in Waiblingen der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger Abfallwirtschaft Rems-Murr (AWRM). Dieser untersteht dem Landratsamt. Im Abfallwirtschaftskonzept der AWRM spielt das Thema Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle. Geplant sind Investitionen in Millionenhöhe, u. a. für Klimaschutz und eine zeitgemäße Infrastruktur. Mit einer Serviceerweiterung sowie Modernisierung der Wertstoffhöfe im Rems-Murr-Kreis will die AWRM die Entsorgungsmöglichkeiten von Wertstoffen für Bürgerinnen und Bürger verbessern. Gezielte Kampagnen zur Abfallvermeidung sollen dazu beitragen, die Öffentlichkeit für das Vermeiden und korrekte Trennen von Abfällen zu sensibilisieren und über Verwertungsmöglichkeiten zu informieren. Um beispielsweise gerade im Bereich Bioabfall eine optimale Verwertung zu gewährleisten, dürfen im gesamten Landkreis seit 2022 keine kompostierbaren Biomüllbeutel aus Kunststoff in der Biotonne mehr entsorgt werden.
Seit 1995 ist Waiblingen Mitglied im Klima-Bündnis Deutschland, das größte europäische Städtenetzwerk im Bemühen um lokale Lösungen für mehr Klimaschutz. Zudem ist die Kommune Teil des Klimaschutzpakts Baden-Württemberg. Hier ist es ebenfalls Anliegen der kommunalen Landesverbände, mit Unterstützung der baden-württembergischen Landesregierung das eigene Engagement für Klimaschutz auszuweiten. Für ihre vorbildliche Arbeit in der Energie- und Klimaschutzpolitik wurde die Kommune 2022 bereits zum zweiten Mal mit dem European Energy Award (EEA) in Gold gewürdigt.