Oberhausen ist eine kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen und zählt zur Metropolregion Rhein-Ruhr. Einst ein Zentrum der Schwerindustrie, insbesondere im Kohle- und Stahlsektor, hat die Stadt einen bemerkenswerten Wandel durchlaufen und sich zu einem wichtigen Dienstleistungs- und Kulturstandort entwickelt. Ein herausragendes Beispiel dafür ist das CentrO, eines der größten Einkaufs- und Freizeitzentren Europas. Mit der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen beherbergt die Stadt international renommierte Kunstausstellungen.
Auch das Gasometer Oberhausen, ein umgebauter Gasbehälter, ist für seine beeindruckenden Installationen bekannt und dient als Ausstellungs- und Veranstaltungsort. Trotz der industriellen Vergangenheit gibt es in Oberhausen Grünflächen und Parks, wie beispielsweise den Kaisergarten, der Erholung und Freizeitmöglichkeiten in einer natürlichen Umgebung bietet. Ein gut ausgebautes Autobahnnetz und ein frequentierterBahnhof ermöglichen zudem Verbindungen zu vielen nationalen und internationalen Zielen.
Klimaneutralität: Stadt setzt auf Gebäudesanierung
Um bis 2050 klimaneutral zu werden, sind für die Stadt die drei Handlungsfelder Stadtplanung, Mobilität und Gebäudesanierung wesentlich. Einen Schwerpunkt bilden dabei Digitalisierung und eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Vorbildhaft hierfür stehen in Oberhausen sieben Lehrschwimmbäder, welche mit zeitgemäßen energetischen Standards sowie einer innovativen und vernetzten Gebäudeleittechnik ausgestattet sind. Dadurch wird eine zentrale Steuerung, Überwachung und Wartung aus der Ferne möglich sowie der CO2-Ausstoß der Bäder um mindestens 1.200 Tonnen verringert, was einer Kosteneinsparung von 300.000 Euro im Jahr entspricht.
Außerdem kann durch diese Investition der gesamte städtische Energieverbrauch dauerhaft um acht Prozent reduziert werden. Dieses Pilotprojekt dient stellvertretend für viele Gebäude der öffentlichen Hand in NRW und kostete die Stadt rund 7,5 Millionen Euro – wovon der überwiegende Teil staatlich gefördert wurde (6,6 Millionen Euro). Mehr Informationen zu diesem Projekt finden Sie auf der Seite der Stadt Oberhausen.
Neben der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude berät die Stadt auch Bürgerinnen und Bürger dabei, passende Lösungen für den Neubau und die Modernisierung von Bestandsimmobilien zu finden.
Um vor allem die Sanierung besonders alter Immobilien mit besonderen Herausforderungen besser zu unterstützen, hat die Stadt gemeinsam mit der Energieversorgung Oberhausen AG (evo) das Projekt InnovationCity auf den Weg gebracht. Hauseigentümerinnen und -eigentümer in bestimmten Gebieten erhalten für entsprechende Sanierungsmaßnahmen großzügige Zuschüsse. Hierfür hat die Stadt 2020 die kommunale Förderrichtlinie “Initiative Energiewende von unten“ verabschiedet. Erstes Projektgebiet war das Quartier Osterfeld-Mitte/Vondern, welches von Gebäuden aus Vorkriegszeit und Wiederaufbaujahren sowie Arbeiterhäusern aus den 1910er-Jahren geprägt ist. Es folgte 2022 das Quartier Alstaden-West und seit 2023 wird auch für das Gebiet Schmachtendorf ein integriertes energetisches Quartierskonzept umgesetzt.
Verkehr verursacht größten CO2-Ausstoß in Oberhausen
In puncto erneuerbare Energieträger setzt Oberhausen vor allem auf Windkraft und Sonnenenergie. Seit 2018 gehört die Stadt der Initiative „Solarmetropole Ruhr“ an, die vom Regionalverband Ruhr und dem regionalen Handwerk ins Leben gerufen wurde.
Mittels Vorträgen, Rundgängen und Sonderaktionen unterstützt die Initiative Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe in derzeit 29 Städten und Gemeinden beim Thema Solarenergie. Der größte Verursacher klimaschädlicher Emissionen in Oberhausen ist jedoch nicht der Wärme- sondern der Verkehrssektor. Mit dem 2018 entwickelten Masterplan „Saubere Luft für Oberhausen“ will die Stadt Maßnahmen ergreifen, um den Verkehr zu elektrifizieren und zu digitalisieren, den Radverkehr zu fördern sowie mehr Vernetzung im öffentlichen Personennahverkehr zu schaffen.
Um Diesel und damit CO2 einzusparen fahren die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) mit Elektro- und Gasantrieb. Seit 1996 kümmert sich das öffentlich-private Dienstleistungsunternehmen um kommunale Aufgaben in den Bereichen Abfallentsorgung, Straßenreinigung, Stadtentwässerung und Straßenbau und hat seitdem viele Neuerungen in der Stadt auf den Weg gebracht. Eine davon ist der Einsatz eines KI-basierten Systems zur Erfassung von Mängeln und Schäden an Straßen, welches an Abfallsammelfahrzeugen angebracht ist.
Mit der Sauberkeitskampagne „Respekt, wer’s sauber hält.“ macht sich die WBO, die seit 1998 eine erfolgreiche ÖPP mit dem Recyclingunternehmen REMONDIS leben, zusammen mit der Stadt zudem stark für ein sauberes Oberhausen und geht vor allem das Problem Littering an.