Die Stadt Leipzig zählt zu den am stärksten wachsenden und dynamischsten Städten in Deutschland. Das liegt vor allem am vermehrten Zuzug und der zunehmenden Ansiedlung von finanzstarken Unternehmen, durch welche die lokale Wirtschaft einen positiven Aufschwung erfährt. Insbesondere auf jüngere Menschen hat Leipzig eine hohe Anziehungskraft. Diese Dynamik macht sich auch in vielen Projekten und Initiativen im Bereich Klima- und Umweltschutz in der Stadt bemerkbar, in denen Bürgerinnen und Bürger aktiv werden. Die Stadt Leipzig selbst hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um die Daseinsvorsorge vor Ort zukunftsgerecht und klimafreundlich aufzustellen.
Mit der „Mobilitätsstrategie 2030“ beispielsweise will die Stadt den Verkehr nachhaltiger gestalten und den Umweltverbund fördern. Fahrradwege werden sukzessive ausgebaut, Abstellmöglichkeiten und Parkzonen für Fahrräder, E-Roller etc. geschaffen und die Sicherheit für Fußgänger erhöht. Auch der nachfrageorientierte Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist Teil der Strategie. Dieser beinhaltet beispielsweise Maßnahmen zur Beschleunigung des ÖPNV und Netzerweiterungen. Hier plant die Stadt zusätzliche Investitionen von rund 900 Millionen Euro. An vielen Stellen in der Stadt werden Tempo 30-Zonen eingeführt. Generell soll die Geschwindigkeit im Kraftfahrzeugverkehr jedoch auf dem Niveau von heute bleiben. Ziel ist es, den Verkehr für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer nachhaltig und verträglich zu entwickeln.
Ein anderes großes Ziel der Stadt ist es, so wenig Abfälle wie möglich zu produzieren. Als erste Stadt in den neuen Bundesländern möchte Leipzig Zero Waste City werden. Hier ist sie auf einem guten Weg: 2022 hat die Stadtreinigung rund 14.000 Tonnen weniger Abfälle sammeln müssen als im Vorjahr. Damit ist die Stadt immerhin wieder auf dem Vor-Corona-Niveau angelangt. Insgesamt sinkt das Pro-Kopf-Aufkommen in nahezu allen Abfallfraktionen. Im Bereich Bioabfall konnte durch die Sächsische Biokampagne der Anteil an Plastik reduziert werden. Lediglich in puncto Littering, d. h. der illegalen Ablagerung von Abfall auf öffentlichen Flächen, hat sich die Menge 2022 erhöht. Mit Umweltdetektiven, die wilden Müll aufstöbern, will Leipzig hier entgegenwirken.
Umweltschutz und Klimaanpassung stehen ganz weit vorn auf der Agenda der Stadt Leipzig. Das lässt sich auch im Bereich Wasser erkennen. Im Projekt „Leipziger BlauGrün“ entsteht aktuell auf dem Gelände des ehemaligen Freiladebahnhofs im Leipziger Stadtteil Eutritzsch ein Schwammstadtquartier. Mit einem klimaresilienten Wasser- und Vegetationsmanagement soll hier ein ganzes Stadtviertel besser vor Extremwetter, Trockenheit und Überhitzung geschützt werden. Zu diesem Zwecke werden Versickerungsflächen wie Mulden und Baumrigolen, Retentionsgründächer, Zisternen, Grundwasserbrunnen und ein großer Park angelegt. Zur Umsetzung eines solchen Vorhabens müssen viele Kräfte gebündelt werden. So arbeiten das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig gemeinsam mit der Universität Leipzig, städtischen Akteuren, Wirtschaftsunternehmen und Investoren zusammen, um dieses Projekt zu realisieren.
Gemäß dem Schwammstadtprinzip sollen zudem im gesamten Stadtgebiet Möglichkeiten geschaffen werden, Niederschlagswasser in der Stadt zu halten und negative Auswirkungen von Hitze und Trockenheit auf das lokale Klima zu verringern. Dies geschieht im Rahmen des Lenkungsnetzwerkes „Wassersensible Stadtentwicklung“, in dem die Stadt Leipzig, die Leipziger Wasserwerke und der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Leipzig-Land (ZV WALL) kooperieren. Das Netzwerk will mittels naturbasierter Lösungen blau-grüne Infrastrukturen schaffen, die verschiedene Funktionen erfüllen. Weitere Schwerpunkte sind Klimaresilienz, Gewässer, Grundwasser und die Entsiegelung von Oberflächen.
Mehr Informationen zu Projekten rund um Klimaschutz und -anpassung sowie neueste Entwicklungen innerhalb der Daseinsvorsorge der Stadt Leipzig finden Sie hier bei Klimaschutz Kommune.