Die Stadtentsorgung Potsdam (STEP) will künftig mithilfe eines auf Künstlicher Intelligenz (KI) gestützten Messsystems für sauberere Straßen in der Landeshauptstadt sorgen. Seit dem 1. Juni sind hierzu fünf Kehrmaschinen der STEP entsprechend aufgerüstet. Eine integrierte Kamera erfasst praktisch im Vorbeifahren nicht nur das Ausmaß der Verschmutzung, sondern gleichzeitig auch die verschiedenen Arten von Abfällen, die zu diesem beitragen, wie Zigarettenstummel, Glasscherben oder Papier.
STEP-Geschäftsführer Florian Freitag: „Wenn wir wissen, welche Straßen wann und auf welche Weise verschmutzt sind, können wir die Ressourcen in der Straßenreinigung praktisch punktgenau einsetzen. Die verbesserte Effizienz führt wiederum zu höherer Sauberkeit bei gleichzeitig geringerem Einsatz von Energie, Arbeitskraft und Zeit.“
Verbessertes Abfallmanagement mit KI
Das aus der Schweiz stammende Messsystem trägt den Namen CORTEXIA und wird in Deutschland von REMONDIS Digital betrieben. Johannes Schön, Geschäftsführer REMONDIS Digital: „Um Städte und Kommunen wirklich effizient reinigen zu können, müssen sie genau wissen, wo wann welcher Schmutz anfällt. CORTEXIA bietet hierfür ein einzigartiges System, das diese komplexe Aufgabe ohne nennenswerten Mehraufwand löst.”
In Potsdam wurde es bereits von September letzten Jahres bis Ende März mit einer Kleinkehrmaschine getestet. Die in dieser Testphase gesammelten Daten beschränken sich momentan noch auf die Rad- und Gehwege der Stadt. Mit der Ausweitung auf vier weitere Kehrmaschinen soll nun eine umfassende Analyse des gesamten Stadtgebiets und eines ganzjährigen Zeitraums in Angriff genommen werden.
OB Potsdam: Neues Messsystem schafft Win-Win-Situation
Anhand der Ergebnisse der Datenerfassung lassen sich passgenaue Reinigungsstrategien für die verschiedenen Stadtbereiche entwickeln. So kann etwa der Reinigungsturnus für besonders schmutzige Hotspots erhöht und der für sehr saubere Straßenzüge reduziert werden. Mit Blick auf das ganze Jahr wären zudem mitunter saisonale Abfallbehälter in Ballungsräumen eine denkbare Maßnahme zur Reduzierung von Littering.
„Mit dem neuen KI-gestützten System schaffen wir eine kommunalwirtschaftliche Win-Win-Situation“, erklärt Oberbürgermeister Mike Schubert. „Über die dadurch ermöglichte bedarfsgerechte Straßenreinigung können wir unsere Ressourcen so einsetzen, dass unsere Straßen in Summe sauberer sind, während wir gleichzeitig unnötigen Aufwand und Kosten sparen.“