Der Klimawandel macht sich in bewohnten und ländlichen Gebieten zunehmend bemerkbar. Starkregen, Hochwasser, Hitzeperioden und Trockenheit nehmen in Zukunft weiter zu, prognostizieren Forscher. Auf diese neue Realität müssen sich Städte und Kommunen einstellen. Die IFAT 2022 zeigt mögliche Maßnahmen – von ökologischen Bauweisen und Stadtbegrünung über intelligentes Wasser- und Abfallmanagement bis hin zu alternativen Antrieben.
Anpassung an den Klimawandel mit Schwammstadt
Die wasserwirtschaftliche Anpassung an den Klimawandel ist eines der diesjährigen Messe-Kernthemen. Das Bayerische Umweltministerium, die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) organisieren dafür Veranstaltungen im Konferenzprogramm. Zusätzlich plant der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), bei Messe-Touren gezielt Lösungen zu Starkregen und Überflutungsvorsorge zu präsentieren.
Als eine vielversprechende Anpassungsstrategie gilt das Konzept der Schwammstadt: Möglichst viel Regenwasser soll durch Grünzonen, Feuchtgebiete, Wasser- und Überflutungsflächen sowie Multifunktions-Speicherräume aufgenommen werden. Damit lassen sich die Folgen von Unwettern abdämpfen und gleichzeitig Wasser zur Bewässerung von Bäumen und Grünflächen in Trockenzeiten gewinnen. Im Zusammenspiel mit begrünten Dächern und Fassaden kann eine Kühlung und Luftverbesserung der Stadt erreicht werden.
Nach asiatischen Vorreitern sind auch europäische Städte wie Kopenhagen und Wien bereits mit Schwammstadt-Konzepten erfolgreich. In Deutschland sind unterschiedlich umfangreiche Projekte realisiert und in Planung oder Durchführung. Beispielsweise entstanden in Hamburg Neubaugebiete, in denen das Regenwasser fast komplett von der Kanalisation abgekoppelt ist.
Ressourcen schonen durch nachhaltiges Bauen
Weitere Impulse stellen die Messeveranstalter Städten und Gemeinden zum umweltfreundlichen Bauen in Aussicht. Neue Konstruktions- und Fertigungstechniken, innovative Technologien für das Recycling und die Verwendung von Recyclingbaustoffen sollen künftig Ressourcenschonung und Abfallvermeidung sicherstellen und einen selektiven Rückbau ermöglichen.