Gerade jetzt, in schwierigeren Zeiten innerhalb der kommunalen Daseinsvorsorge, herrscht unter vielen Teilnehmern und Teilnehmerinnen der Tagung „Fördermittellandschaft im Wandel“ Unsicherheit über abrufbare öffentliche Mittel. Denn „die Fördermittellandschaft unterliegt einem starken Wandel hin zu unternehmerischen Werten und Wettbewerb“, so Katja Müller vom Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. (KOWID) und Gastgeberin der Veranstaltung.
Herausforderungen für Kommunen bei Förderungsbeantragung
Für viele Bereiche der technischen, sozialen, aber auch kulturellen Infrastrukturentwicklung und -instandhaltung sind für eine erfolgreiche Umsetzung Fördermittel unerlässlich. Nicht zuletzt auch zur Sicherstellung der Finanzierung entsprechender Maßnahmen. Doch allein die Frage: „Was wird wie für meine Kommune gefördert und von wem?“ stellt viele Städte und Gemeinden vor eine Herausforderung. Recherchen und Prüfungen sind notwendig, Anpassungen von Projekten und Einhalten von Fristen – die Kommunen stehen vor diversen Hürden, sei es mit Blick auf die Auswahl geeigneter Programme oder die dafür erforderlichen finanziellen, personellen oder zeitlichen Ressourcen. Die Veränderung verschiedener Rahmenbedingungen, politischer Zielstellungen oder auch relevanter Herausforderungen führt zudem dazu, dass sich die Fördermittellandschaft zur Unterstützung von Projekten zahlreicher Couleur auf allen Politikebenen und -bereichen seit einiger Zeit stark verändern.
Projektbasierte Unterstützung – auch im Klimaschutz
Laut Tilmann Schweisfurth, Vorsitzender der Förderkommission II im Freistaat Sachsen, sind 93 % aller Zuwendungen des Landes Sachsen Projektförderungen. Deshalb motiviert er Kommunen, die Erlangung von Fördergeldern projektbasiert zu gestalten. Hier bietet sich derzeit für Städte und Gemeinden ein breites Spektrum an Förderchancen. Im Bereich Klima- und Umweltschutz sind Fördertöpfe vor allem beim Umbau von Gebäuden hinsichtlich Energieeffizienz oder bei Mobilitätslösungen, Strom- und Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien sowie der Umweltbildung und der umweltfreundlichen Ressourcennutzung zu finden. Jedes Bundesland hat jedoch eigene Förderstrategien und Schwerpunkte und oft bieten die Landesregierungen hier digitale Recherchemöglichkeiten, wie Förderdatenbanken.
Austausch und Netzwerktreffen
Wer in der deutschen Förderlandschaft Orientierung sucht, dem seien vor allem stete Kommunikation und Nachfragen empfohlen. Viele Städte und Gemeinden haben bereits Erfahrungen gesammelt und können zu ihren erfolgten Maßnahmen berichten. Auch Institute und Veranstaltungen wie diese in Leipzig können dazu beitragen, sich besser zurechtzufinden, offene Fragen beantwortet zu bekommen und Ideen anzuregen.
Das Kompetenzzentrum Öffentliche Wirtschaft, Infrastruktur und Daseinsvorsorge e. V. (KOWID) fördert mit dieser Art von Weiterbildung einen wichtigen Vernetzungsgedanken. In wissenschaftlichen Studien, Expertisen, Vorträgen und Veröffentlichungen stellt sich das Team um Oliver Rottmann aktuellen Problem- und Fragestellungen, analysiert diese wissenschaftlich und veröffentlicht die Ergebnisse kostenfrei. Ziel ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung auf dem Gebiet der öffentlichen Wirtschaft und der öffentlichen Unternehmen.