Lebensmittelverschwendung im Biomülleimer larisikstefania@envatoelements
Abfall 25. Oktober 2024

Die Europäische Woche der Abfallvermeidung

Seit Inkrafttreten der europäischen Abfallrahmenrichtlinie 2008 ist das Thema der Abfallvermeidung gesetzlich verankert und erlangt so zunehmend Relevanz für unsere Gesellschaft. Um das Bewusstsein hierfür zu stärken, hat die EU-Kommission die Europäische Woche der Abfallvermeidung initiiert. Zum 25. Mal sind nun Kommunen dazu aufgefordert, sich mit vielfältigen Aktionen zu beteiligen.

Vom 16. bis zum 24. November 2024 findet die Europäische Woche der Abfallvermeidung (EWAV) erneut statt. Motto der diesjährigen Aktionswoche ist „Bis zum letzten Krümel: Lebensmittel sorgsam verwenden“. Kommunen, Unternehmen, Vereine, Institutionen sowie Bürgerinnen und Bürger in ganz Deutschland sind in dieser Zeit dazu aufgerufen, in vielgestaltigen Aktionen auf den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln und natürlichen Ressourcen aufmerksam zu machen. Je nach Möglichkeiten können das öffentliche Veranstaltungen, Workshops oder Fachveranstaltungen, regionale Kampagnen zur Sensibilisierung, Medienarbeit oder interaktive Events sein. Auch Aktionen wie ein Kleidertausch, gemeinschaftliches Restekochen oder Cleanups tragen dazu bei, ein Bewusstsein für Abfallvermeidung und Ressourcenschonung zu schaffen. 

EWAV zeigt praktische Wege um Lebensmittelabfälle zu vermeiden

Im vergangenen Jahr engagierten sich im Rahmen der EWAV deutschlandweit viele Menschen mit mehr als 1.000 lokalen Aktionen für Abfallvermeidung und zeigten praktische Wege aus der Wegwerfgesellschaft auf. Auch in diesem Jahr werden wieder zahlreiche Veranstaltungen zum Mitmachen und Informieren erwartet. 

Interessierte Kommunen können sich hier für die EWAV 2024 mit ihrer Aktion anmelden. Diese wird dann auf der Aktionskarte der offiziellen EWAV-Website abgebildet und für alle Teilnehmenden sichtbar sein.

Die von der EU-Kommission 2009 ins Leben gerufene Aktion findet europaweit statt. In Deutschland wird die EWAV seit 2014 vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) koordiniert. Uwe Feige, VKU-Vizepräsident und Werkleiter des Kommunalservice Jena, sagte zur diesjährigen Aktionswoche: „Lebensmittel sind Ressourcen, die mit viel Energieeinsatz hergestellt werden. Und doch landet leider viel zu viel davon in der Tonne statt auf dem Teller. Wenn wir es schaffen, Lebensmittel bewusster zu konsumieren und weniger zu verschwenden, vermeiden wir nicht nur eine Menge Abfall, sondern schützen aktiv die Ressourcen und damit auch das Klima. Wir freuen uns deswegen über alle, die eine Idee zur Abfallvermeidung haben und sich bei der EWAV engagieren. Machen auch Sie mit!“

Offiziell eröffnet wird die Aktionswoche am 18. November um 10 Uhr mit einer digitalen Auftaktveranstaltung durch bekannte Gesichter aus der Politik, darunter Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Teilnehmende erhalten hier wissenswerte Informationen, Daten und Fakten zu Lebensmittelabfällen sowie Möglichkeiten zu ihrer Vermeidung. Moderiert wird die Webkonferenz von Holger Thärichen, Geschäftsführer der Sparte und Stadtsauberkeit VKS im Verband kommunaler Unternehmen (VKU). 

Zur digitalen Auftaktveranstaltung können Sie sich hier kostenfrei anmelden.

Aktionen sensibilisieren für bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln

In den bundesweiten Veranstaltungen vor Ort können sich interessierte Personen dann ganz praxisnah mit Abfallvermeidung auseinandersetzen, beispielsweise in einem Seminar zur Herstellung von Teemischungen und Salben mit Kräutern aus der Natur bei der Abfallwirtschaft Rensburg-Eckernförde. Tipps und Tricks zur Rettung von Lebensmittelabfällen gibt die Landeshauptstadt Dresden im Ratskeller des Neuen Rathauses. Das Gymnasium im bayerischen Tutzing organisiert bspw. einen Büchertausch und Secondhand-Markt. Mit einer Filmvorführung von „Frisch auf den Müll“ will die Abfallberatung des Kreises Euskirchen insbesondere Schülerinnen und Schüler ansprechen. Die anschließende interaktive Ausstellung „Lebens(mittel)verschwendung? Wertschätzen statt Wegwerfen!“ gibt Jugendlichen Hilfsmittel an die Hand, um Nahrungsmittelverschwendung auch zuhause zu reduzieren.

Was in vermeintlichen Lebensmittelabfällen noch drin steckt, können Interessierte in der Schnippel-Disko der Bremer Stadtreinigung (DBS) erfahren. Hier werden unter Anleitung von professionellen Köchinnen und Köchen vom Müll gerettete Lebensmittel gemeinschaftlich geschnippelt, verkocht und verspeist. Begleitet wird die Aktion musikalisch von einem DJ, es darf geplaudert und getanzt werden.

Mit „Info-Snacks“ zeigt die DBS außerdem, wie jede und jeder zum Lebens(mittel)retter werden kann. Auch die Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) stellt zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung ein buntes Programm zusammen. Die Aktionen reichen hier von Stadtnaturexkursionen für Kindergärten und Grundschulen zum Thema „Tierische Mahlzeiten & menschlicher Müll“ und Upcycling-Workshops über Online-Vorträge bis hin zur Seifenwerkstatt mit Kaffeesatz und Orangenschalen. Allesamt kreative Wege, wie aus vermeintlichen Abfällen sinnvolle Ressourcen genutzt werden können.

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