Strom aus Bioabfall. Das klingt wie die Lösung (fast) all unserer Probleme. Denn organischer Abfall ist eine natürliche Ressource und überall reichlich vorhanden. Doch wie wird aus Speiseresten, Pflanzen und Tiermist Energie für warme Wohnungen und schnelle Autos?
Bioabfall als Energieressource und natürlicher Dünger
Die Verwandlung von Biomasse in energiereiches Biogas geschieht in Biogasanlagen. Davon gibt es in Deutschland laut Statista rund 9.700. Ganz vereinfacht gesagt, passiert hier folgendes: Die angelieferte Biomasse wird gesammelt, zerkleinert, gesiebt und ganz wichtig: von Plastik befreit. Dann kommt das sogenannte Substrat in große Kammern bzw. Fermenter, die luftdicht verschlossen werden. Hier können Speisereste und Co. dann in Ruhe und bei Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius vor sich hin faulen. Unterstützung gibt es dabei von verschiedenen Mikroorganismen. Bei diesem Vergärungsprozess entsteht Biogas, welches eine Mischung aus Biomethan und Kohlendioxid bildet. Nach circa zwei Wochen ist die Umwandlung abgeschlossen und Biogas sowie -masse werden voneinander getrennt. Während der zu Hummus vergorene Bioabfall als natürlicher Dünger für Landwirtschaft und Gartenbau weiterverwendet werden kann, wird das Biogas zunächst zwischengespeichert, z.B. in der Kuppel des Fermenters.
Nachhaltiger Treibstoff aus Bioabfall
Bevor aus dem Biogas allerdings Wärme und Strom wird, braucht es noch etwas Physik: Über einen Motor, der Biogas verbrennt, wird ein Generator angetrieben, der wiederum Strom erzeugt, welcher dann ins Stromnetz gelangt. Um aus dem Ökogas dann noch nachhaltigen Treibstoff zu machen, wird der darin enthaltene Methananteil weiter gesteigert (Methan brennt nämlich gut). Das so entstandene Bioerdgas wird dann an Biotankstellen verwendet oder ins Erdgasnetz eingespeist. Wenn das nicht nachhaltig ist!