Angesichts der Klimakrise wird es immer notwendiger, Energie für Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen zu nutzen. Auch steigende Preise auf dem Energiemarkt machen eine Abkehr von den herkömmlichen fossilen Brennstoffen wie Kohle, Gas und Öl lukrativ, von der gerade auch VerbraucherInnen profitieren können. Denn beim selbst produzierten Strom fallen nur geringe Abgaben an, außerdem machen sich private Haushalte beim Thema Energie ein Stück weit unabhängig vom großen Netz.
Energiewende für Privathaushalte
Förderung des Bundes von privaten Solaranlagen
Die einfachste und derzeit kostengünstigste Möglichkeit der privaten Energieerzeugung ist dabei die Photovoltaikanlage auf dem Hausdach. Laut einer Umfrage des Bundesverbands Solarwirtschaft e. V. plant jeder sechste Hauseigentümer in Deutschland bis Mitte nächsten Jahres eine eigene Solaranlage zur Strom- und Wärmeerzeugung anzuschaffen. Die Voraussetzungen dafür stehen gut: Im Rahmen des kürzlich aufgelegten „Osterpakets“ (Energiesofortmaßnahmenpaket 2022) fördert der Bund private Maßnahmen zur energieeffizienten Sanierung von Wohngebäuden. Zinsgünstige Darlehen und innovative Mietmodelle machen den Umstieg auf erneuerbare Energien auch im Privaten erschwinglich.
Thermische Anlagen zur Wärmeversorgung
Gleiches gilt für thermische Anlagen: Der Anteil der Solar- und Geothermie an der Wärmeversorgung lag 2021 zwar lediglich bei 0,9 %, doch das Potential ist groß. Bei der Geothermie lässt sich über eine Wärmepumpe eine nahezu unerschöpfliche Energie nach oben transportieren und ins Heiz- und Warmwassersystem einspeisen. Zur Nutzung von Erdwärme werden im privaten Bereich Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren oder Spiralkollektoren eingesetzt, die je nachdem unterschiedlich tief in der Erde verankert sind. Bei der Solarthermie kommt die Wärme dann von oben: Solarkollektoren auf dem Dach sammeln die Strahlungswärme der Sonne und geben sie mit einem Speichermedium, wie beispielsweise Wasser, über ein Rohrsystem weiter. Auf diese Weise werden Gebäude beheizt und warmes Wasser bereitgestellt.
Mit einem Batteriespeicher können Erzeugung und Verbrauch von Strom und Wärme zeitlich voneinander entkoppelt werden. Hier gibt es zum einen den Heimspeicher, zum anderen können sich mehrere Haushalte einen Quartierspeicher teilen.
Bürokratie als Manko der Energiewende
Einziges Manko bei der privaten Energie- und Wärmewende ist – wie sehr oft – die Bürokratie. Denn jede Anlage muss vom zuständigen Netzbetreiber genehmigt werden und das kann je nach Gebiet dauern. Auch rechtliche Hürden können den Weg zur eigenen Anlage erschweren. Doch dranbleiben lohnt sich!