Asche auf Waldboden mit Spaten LSP EM@shutterstock
Abfall 9. August 2024

Warum Asche nicht auf den Kompost darf

Asche entsteht unweigerlich beim Grillen, Heizen mit dem Holzofen oder beim Lagerfeuer. Als Verbrennungsrückstand von beispielsweise Holzkohle enthält sie viele Mineralstoffe und wird deshalb häufig als Dünger eingesetzt. Doch ist das überhaupt gut für die Umwelt? Und wie wird Asche eigentlich korrekt entsorgt?

Wer einen Kamin besitzt, gern mit Holzkohle grillt oder lauschige Stunden am Lagerfeuer verbringt, muss sich zwangsläufig irgendwann mit der Frage beschäftigen: Wohin mit der Asche? Viele Menschen entsorgen ihre Asche im Kompost oder in der Biotonne. Andere verwenden sie direkt als Dünger im Garten. Als Verbrennungsrückstand von vor allem pflanzlichem Material enthält Asche verschiedene Mineralstoffe wie Kalium und Natrium sowie Phosphate, Carbonate, Calcium-, Magnesium- und Eisensilikate. Eigentlich keine schlechte Mischung, um den eigenen Garten mit Nährstoffen zu versorgen. Mit einem pH-Wert von 11,0 bis 13,0 ist Asche überdies stark basisch und kann dabei helfen, übersäuerte Böden ins Gleichgewicht zu bringen.

Asche als Dünger? Asche auf den Kompost?

Doch Experten raten davon ab, Asche in den Garten einzubringen. „Unsere Böden sind in der Regel sehr stark überdüngt“, so Gartenexpertin Karin Greiner in einem Beitrag bei Radio Bayern 1 (BR). Der Kalk aus der Holzasche sei außerdem sehr schädlich für die Pflanzen und Kleinstlebewesen im Boden, da er in Form von Brandkalk vorläge. „Bei Pflanzen kann das regelrecht zu Blattverbrennungen führen“, weiss die Expertin. Auch das Umweltbundesamt mahnt, dass größere Ascheanteile nicht für die Eigenverwertung geeignet seien, da es wegen der Aufkonzentrierung von Schwermetallen in der Asche zu einer Anreicherung von Schwermetallen im Kompost kommen könne. Das betrifft auch unbehandeltes Holz, denn Bäume nehmen im Laufe ihres Lebens Schwermetalle über Luft und Wurzeln auf.

Asche als Hausmittel

Wenn nicht als Dünger im Gemüsebeet, so kann Asche an der ein oder anderen Stelle im Haushalt wahre Wunder bewirken. Zum Beispiel, um die stark verrußte Glastür des Holzofens oder die Backofenscheibe zu reinigen. Das geht am besten mit Zeitungspapier, welches mit Wasser angefeuchtet und in Asche getaucht das Glas wieder blank wischt. Holzasche eignet sich als Scheuermittel, um verschmutzte Edelstahltöpfe auf Hochglanz zu bringen. Auch angelaufenes Silber – ob Besteck oder Schmuck – lässt sich mit trockener Asche, die auf ein weiches Tuch gegeben wird, aufpolieren. Hierfür sollte die Asche allerdings fein gesiebt werden, damit keine Kratzer entstehen. Zu guter Letzt empfiehlt der BR, Asche zur Beseitigung von Wasserflecken auf unbehandeltem Holz zu verwenden. Dafür wird ein Korken mit etwas Öl befeuchtet, in Asche getaucht und der Wasserfleck ordentlich eingerieben.

Asche richtig entsorgen

Und wohin dann mit dem Rest? Zuerst einmal: Bevor Asche entsorgt werden kann, muss sie vollständig abgekühlt sein. Unentdeckte Glutnester können noch bis zu drei Tage später Feuer auslösen. Die Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB) rät deshalb, Asche mindestens 48 Stunden – am besten in einem Eimer aus robustem und feuerfestem Metall – auskühlen zu lassen, bevor diese entsorgt wird. Ein Deckel auf dem Ascheeimer sorgt dafür, dass die Asche nicht vom Wind verweht wird oder sich ein Brand bildet. Um zu testen, ob die Glut vollständig erloschen ist, können ein paar Wassertropfen auf die Asche gegeben werden. Ist ein Zischgeräusch von verdampfendem Wasser zu hören oder gar Dampf zu sehen, befindet sich noch eine Resthitze in der Asche und sie sollte noch nicht entsorgt werden. Vollständig ausgekühlte Asche gehört dann, am besten in einen dichten Müllbeutel verpackt, um etwaige Staubwolken zu vermeiden, in den Restabfall bzw. die schwarze Tonne – und auf gar keinen Fall in den Bioabfall.

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