bunter Haufen mit großer Menge Elektroschrott mit alten Lautsprechern @REMONDIS
Abfall 15. Januar 2024

Wo und wie wird Elektroschrott entsorgt?

Das Fest der Feste liegt gerade hinter uns, und unter vielen Weihnachtsbäumen fanden sich wieder Laptops, Fernsehapparate oder das neueste Smartphone. Für zahlreiche Verbraucherinnen und Verbraucher stellt sich nun die entscheidende Frage: Wohin mit den alten Geräten?

Die Anzahl der in der EU – und somit auch in Deutschland – auf dem Markt erhältlichen neuen Elektrogeräte steigt von Jahr zu Jahr. Damit geht auch ein starkes Wachstum der Elektroschrottmengen einher, die deutschlandweit zuletzt bei knapp zwei Millionen Tonnen pro Jahr und weltweit sogar bei 53,6 Millionen Tonnen lagen.

Weil Elektroschrott teilweise gesundheitsgefährdende und umweltschädliche Stoffe enthält, dürfen Altgeräte nicht einfach in den Hausmüll gelangen oder an der Straße abgelegt werden. Giftige Substanzen wie beispielsweise Quecksilber, Blei, Cadmium und Arsen könnten ansonstenschwerwiegende Folgen für Umwelt und Gesundheit haben. Deshalb unterliegt die Entsorgung von Elektroschrottstrikten Regelungen.

Was ist Elektroschrott?

Grundsätzlich versteht man unter nicht mehr benötigte oder defekte elektronische und elektrische Geräte, die ordnungsgemäß entsorgt bzw. recycelt werden müssen. Bis auf wenige Ausnahmen fallen alle Geräte, die Strom – egal, ob aus Steckdose, Telefonkabel oder Batterie – für ihre Funktion benötigen, unter das Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG).  Ausgediente Altgeräte dieser Artbezeichnet man als Elektroschrott. Mechanisches Spielzeug, Autoradios, Warmwasser- oder Klimageräte gehören hingegen nicht dazu, ebenso wenig wie Batterien und Akkus, die ohne das dazugehörige Gerät zur Entsorgung abgegeben werden. 

Dass zum Elektroschrott auch Produkte gehören, die fest verbaute elektrische oder elektronische Bestandteile haben, wissen die Wenigsten. Rucksäcke mit fest vernähter Beleuchtung, Schuhe mit blinkender Sohle oder Badezimmerschränke mit beleuchtetem Spiegel beispielsweise landen wie auch anderer Elektroschrott viel zu selten ordnungsgemäß auf Wertstoffhöfen oder in anderen korrekten Sammelstellen. 

Wo Elektroschrott entsorgt werden kann

Vor der eigentlichen Entsorgung bzw. Rückgabe sollten personenbezogene Daten von Speichermedien gelöscht sowie Leuchtmittel, Druckerpatronen, Batterien und Akkus aus den Geräten entfernt werden. Bis zu drei Altgeräte, die nicht größer als 25 cm sind, dürfen grundsätzlich kostenfrei im Handel zurückgegeben werden. Auch beim Kauf eines neuen größeren Elektrogeräts muss der Händler ein Altgerät der gleichen Art kostenlos zurücknehmen. Die Entsorgung aller anderen ausrangierten Elektrogeräte erfolgt über die kommunalen Sammelstellen, wie zum Beispiel auf Wertstoffhöfen oder beim Schadstoffmobil. Einige Kommunen stellen zusätzlich Sammelcontainer für Kleingeräte an öffentlichen Plätzen bereit oder bieten eine sperrmüllbegleitende Abholung der Elektrogeräte an. Hierzu geben die örtlichen Entsorgungsunternehmen Auskunft.

KostenlosElektroschrottentsorgung

Ab einer Ladenfläche bzw. Lagerfläche von 400 Quadratmetern sind Händler zur kostenlosen Rücknahme allerelektrischen und elektronischen Altgeräte verpflichtet. Darüber hinaus sind in den Kommunen zur Gewährleistung einer sicheren und ordnungsgemäßen Entsorgung eigens dafür vorgesehene Sammelstellen eingerichtet. Die Abgabe dort ist wie auf jedem kostenlos.

Eine durchgestrichene Abfalltonne weist darauf hin, dass es sich um ein Elektrogerät handelt.Das Piktogramm ist in der Regel auf der Verpackung oder Gebrauchsanweisung gut erkennbar. Da seit 1. Juli 2022 sogar Discounter, Lebensmittelgeschäfte und Online-Shops per Gesetz zur Rücknahme ausgedienter Elektroprodukte verpflichtet sind, istdie Rückgabe von Elektroschrott eigentlich leichter denn je. Angesichts der wachsenden Zahl falsch entsorgter Altgeräte bleibt jedoch eine stärkere Sensibilisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher hinsichtlich ihrer Entsorgungspflichten weiterhin unerlässlich.

Was passiert mit Altgeräten?

Die auf den richtigen Wegen gesammelten Elektroaltgeräte werden anschließend an zertifizierte Erstbehandlungsbetriebe übergeben, von denen es in Deutschland ungefähr 340 gibt. Diese prüfen zunächst, ob die Geräte ohne großen Aufwand zur Wiederverwendung vorbereitet und wieder in Umlauf gebracht werden können. Ist das nicht möglich, müssen Flüssigkeiten, Schadstoffe und schadstoffhaltige Bauteile fachmännisch aus den Elektroaltgeräten entfernt und in einzelne Materialfraktionen getrennt werden. Anschließend werden diese an Kunststoffrecycler, Hüttenwerke (z. B. Stahlwerke, Eisen- oder Kupferhütten) oder an andere Verwerter weitergegeben und recycelt oder energetisch verwertet.

Elektroschrott besteht aber nicht nur aus verschiedenen giftigen Materialien. Ungiftige Bestandteile wie etwa Kupfer, Aluminium, Silber und weitere Edelmetalle können durch wiedergewonnen und zur Produktion neuer Geräte eingesetzt werden. Die Entwicklung von fortschrittlichen Recyclingtechnologien, die Verbesserung von Rücknahmesystemen sowie ein korrektes Entsorgungsverhalten auf der Verbraucherseite sind somit auch entscheidend für eine nachhaltige Elektronikbranche – nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Berlin, Stadt

Zur Kommunenseite
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