Wenn wichtige Arbeit Früchte trägt: In Rostock haben sich unter dem Motto #MehrwegFürRostock engagierte Vertreter von Wirtschaft, Stadtverwaltung, Verbraucherschutz und Tourismus zusammengetan, um sich für den Mehrweg-Umstieg in ihrer Stadt einzusetzen. Der Erfolg der Kampagne, die im Mai startete, kann sich sehen lassen. In ihrem Rahmen haben sich bereits 27 Cafés, Restaurants, Eisdielen, Kantinen und Imbisse zu Mehrweglösungen „bekehren“ lassen und sind entweder schon auf solche umgestiegen oder gerade dabei. Seit Kampagnenstart im Mai hat sich die Zahl der Standorte in Rostock und Warnemünde, die ihre Speisen und Getränke in Mehrwegverpackungen verkaufen von 15 auf 60 vervierfacht.
Mehrweg-Map gegen Millionen Einwegbecher
Eine Rostocker Hochrechnung verdeutlicht das Problem, was die meisten Städte Deutschlands in ähnlicher Weise haben: Schätzungen nach fallen in der Hansestadt jedes Jahr allein 6,8 Millionen Einwegbecher an, was etwa 90.000 kg Restmüll entspricht. Um dieses Problem zu vermeiden, können nun Verbraucher in Rostock und Warnemünde dem ganz aktiv entgegegenwirken, indem sie schlicht keine Einwegverpackungen kaufen bzw. gar nicht erst dort einkaufen gehen, wo es keine Mehrwegalternativen gibt. „MehrwegFürRostock“ gibt ihnen hierfür ein hilfreiches Instrument an die Hand: Mittels einer App – der Rostocker Mehrweg-Map – sehen sie genau, welche Verkaufsstellen Mehrwegverpackungen anbieten, und können sich mit diesem Wissen als Käufer aktiv für die Nutzung von Mehrweglösungen einsetzen.
Umsetzung von Bürgerschaftsbeschluss
Anteil am Erfolg der Kampagne hat in deren Rahmen wohl auch ein finanzielles Engagement der Stadt Rostock, die Unternehmen im Jahr 2021 mit bis zu 450 Euro beim Mehrweg-Einstieg unterstützt hat. Die eigentliche Initiative für die Kampagne ging indes übrigens von Rostocker Bürgerinnen und Bürgern aus, die 2019 einen Bürgerschaftsbeschluss zur Einführung von Mehrweglösungen im To-Go-Bereich durchsetzten. #MehrwegFürRostock ist Teil der Umsetzung dieses Beschlusses. Zum Lenkungskreis der Kampagne gehören neben Stadtverwaltung und IHK zu Rostock auch die Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern sowie die Rostocker Unternehmensinitiative „plastikfreie Stadt“.