Am 29. Februar und 1. März fand in Freiburg im Breisgau der 13. Kongress Klimaneutrale Kommunen statt. Schwerpunktthema war die Energiewende. Mehr als 200 Vertreterinnen und Vertreter aus der kommunalen Verwaltung und Energiewirtschaft, Bürgergenossenschaften, Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie Energie- und Beratungsdienstleistungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz besuchten die Veranstaltung auf der Freiburger Messe. Sie sprachen über ihre aktuell größten Herausforderungen in der Energiewende und bekamen Impulse für eine nachhaltige Energieversorgung vor Ort. Referentinnen und Referenten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teilten ihre Erfahrungen und gaben Einblicke in erfolgreiche Projekte.
Thekla Walker, Ministerin für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg und Schirmherrin des Kongresses, betonte einmal mehr die Rolle der Kommunen bei der erfolgreichen Umsetzung der anstehenden Klimaschutzaufgaben. In einem Grußwort an die Teilnehmenden sagte sie: „Sie stellen die Weichen für eine nachhaltige Zukunft, die Auswirkungen auf das Leben der Menschen vor Ort haben.“
Kommunikation als Erfolgsfaktor für klimaneutrale Kommunen
Als wichtigste Aufgaben nannte die Ministerin den Umstieg auf eine klimafreundliche, sichere und effiziente Strom- und Wärmeversorgung, einen energieeffizienten Gebäudebestand, eine nachhaltige Mobilität sowie die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft. Auf allen Ebenen müssten zentrale Klimaschutzmaßnahmen in die Tat umgesetzt werden. Dabei sei Baden-Württemberg auf einem guten Weg: Über 540 Kommunen seien inzwischen dem Klimaschutzpakt des Bundeslandes mit den kommunalen Landesverbänden beigetreten. Auch würden viele Städte und Gemeinden für die Umsetzung ihrer Klimaschutzprojekte entsprechende Landesförderprogramme nutzen. „Gemeinsam können wir eine resiliente Infrastruktur schaffen, die lokale Wirtschaft stärken und unsere Lebensqualität sichern – das alles im Einklang mit den Zielen des Klimaschutzes“, so Walker.
Wie das im Konkreten umgesetzt werden kann, erfuhren die Teilnehmenden im Laufe der zwei Kongresstage. In zahlreichen Vorträgen und Praxisforen wurden Lösungsansätze für drängende Fragen der kommunalen Energiewende vorgestellt und diskutiert. Ein unbestritten wichtiger Faktor hierbei ist eine positive Kommunikation über Klimawandel und Klimaschutz innerhalb der öffentlichen Verwaltung, wie der Begründer der Klimafabrik und SPIEGEL-Bestseller-Autor David Nelles unterstrich. Seine Argumentation: Wenn Mitarbeitende für die Klimaschutzstrategie des eigenen Unternehmens bzw. der Kommune sensibilisiert sind, ist das nicht nur gut für die Umwelt, sondern hilft auch der Kommune dabei, langfristig erfolgreich und nachhaltig zu agieren.
Digitale Lösungen für die kommunale Energiewende
Auch neue Technologien können Kommunen dabei unterstützen, Klimaschutz erfolgreich voranzubringen. So spielten digitale Lösungen eine relevante Rolle in zahlreichen Praxisforen, beispielsweise zur zielorientierten Umsetzung und Messung von Klimaschutzmaßnahmen und Wärmeplanung mittels digitalem Zwilling. Vorgestellt wurden außerdem smarte Angebote für eine vernetzte Mobilität. Weitere Themen in den Praxisforen waren Klimaanpassung in der kommunalen Verwaltung, die Dekarbonisierung von Wärmenetzen und die Implementierung erneuerbarer Energien in Kommunen. In den anschließenden Diskussionen an runden Tischen konnten die Teilnehmenden die Impulse aufgreifen, vertiefen und von eigenen Erfahrungen berichten.
Der Kongress machte einmal mehr deutlich: Die Umsetzung von nachhaltigen Projekten entscheidet sich größtenteils auf kommunaler Ebene. Damit das von Erfolg gekrönt ist, braucht es eine Orientierung an bestehender Praxis, eine Vernetzung von relevanten Akteurinnen und Akteuren und eine konsequente Umsetzung. Digitale Tools können dazu beitragen, die kommunale Energiewende und klimaneutrale Initiativen voranzutreiben und zu beschleunigen.
Weitere Informationen zu digitalen Lösungen für nachhaltige Städte bietet das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE.
Am Beispiel des Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald erhalten Kommunen Impulse für die Entwicklung eines Klimaanpassungskonzepts.